Freifunker wählen Marco Holz zum 2. Vorsitzenden

Marco Holz
Auf ihrer Mitgliederversammlung am Sonntag in Kelsterbach haben die Mitglieder des Vereins Freifunk Kreis Groß-Gerau Marco Holz aus Darmstadt einstimmig zum 2. Vorsitzenden gewählt und ihre Pläne für die nächste Zeit besprochen. Insbesondere soll die Zusammenarbeit mit den umliegenden Freifunk-Vereinen weiter verstärkt werden. Im Kreis Groß-Gerau nutzen die Freifunker für ihre fast 200 WLAN-Zugänge vor allem die Infrastruktur der Frankfurter, Darmstäder und Wiesbadener Gruppen. Aus Ausgleich dafür beteiligen sie sich an den entstehenden Kosten. Das nächste Projekt ist nun das Altstadtfest in Kelsterbach. Letztes Jahr waren über 150 Menschen im in letzter Sekunde aufgebauten Netz angemeldet. “Dieses Jahr wollen wir das richtig machen.”, erklärt Christian Hufgard, 1. Vorsitzender der Kreis-Freifunker, mit einem Augenzwinkern.

Im vergangenen Jahr haben die Freifunker viel erreicht. Mit Fördergeldern vom Kreis haben sie vor allem Hardware gekauft, die z.B. beim 40. Internationalen Speedskating Kriterium eingesetzt worden ist. Bei dem Wettbewerb haben über 650 Speedskaterinnen und Speedskater aus über 30 Nationen teilgenommen. Neben dem freien Internetzugang, der in der Spitze über 400 gleichzeitige Nutzer hatte, wurde über das Netz auch ein Livestream übertragen. Pro Tag wurden insgesamt über 100 GB an Daten transportiert.

Besonderes Interesse fand auch der Bericht von Arne Buß, der bei der Überlandwerk Groß-Gerau GmbH (ÜWG) für die Zusammenarbeit mit den Freifunkern zuständig ist. Die ÜWG unterstützt, unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Gewerbeverein Groß-Gerau 1865, lokale Händler dabei Teil der Freifunk-Community zu werden. Weitere Infos hierzu gibt es unter https://www.uewg.de//kunden/freifunk/. In einer Zusammenarbeit mit der Freifunk-Community konnte die Groß-Gerauer Innenstadt fast lückenlos mit Freifunk versorgt werden.

Ebenfalls ein zentrales Thema war die Situation in verschiedenen Flüchtlingsunterkünften im Kreis. Neben einer oft sehr schwierigen Lage in Bezug auf Zuständigkeiten ist in den Kommunen die finanzielle Lage sehr angespannt, so dass defekte Hardware nicht ausgetauscht werden kann. Für die Geflüchteten stellt der kostenfreie Internetzugang eine sehr wichtige Hilfe dar, um sowohl mit Verwandten und Freunden in Kontakt zu bleiben als auch Deutschkurse zu absolvieren oder sich weiterzubilden. “Dabei nutzen nicht selten mehr als 50 Menschen eine einzige 100 MBit/s-Leitung – von Luxus sei auch da keine Spur.”, betont Hufgard.

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