Kelsterbar: Freifunk am Main

    Nachdem es lange Zeit doch eher ruhig hier war, haben wir endlich etwas neues zu berichten. Wir haben endlich einen ersten Gastro-Betrieb von Freifunk überzeugen können – die „Kelsterbar.“ Eigentlich war aber auch gar keine Überzeugungsarbeit notwendig, denn der Betreiber Jens Stöber hat von sich aus den Kontakt zu uns gesucht. Er ist beruflich viel im Ausland unterwegs und da ist es fast überall eine Selbstverständlichkeit, seinen Kunden einen kosten- und anmeldefreien Internetzugang anzubieten. Etwas, dem sich unsere Politik seit Jahren konsequent in den Weg stellt.

Aber weg von der Politik und zurück zur Technik. Denn selbst wenn die Störerhaftung endgültig und sinnvoll beseitigt worden wäre, hätte die Kelsterbar trotzdem keinen Internetzugang bekommen. Es fehlt ihr schlicht und ergreifend an einer Adresse. Und ohne diese gibt es keinen Telefonanschluss von der Telekom, schilderte Jens sein Hauptproblem. Er wohnt zwar in der Nähe, aber wir wollten dann doch kein Netzwerkkabel unter diversen Straßen durchbuddeln und eine Sichtverbindung hat er auch nicht.

Glücklicherweise liegt in Sichtweite der Kelsterbar das Apartmenthotel Sonne. Einer der Betreiber davon ist Michael Richtscheid. Er hat in seinem Hotel schon seit langem eine ausgefeilte WLAN-Installation für seine Gäste betrieben, die er letztes Jahr um Freifunk erweitert hat.


Vom seinem Haus aus strahlt er Richtung Mainufer und deckt einen recht breiten Streifen ab. Vor allem in den frühen Abendstunden wird der Freifunk hier gerne genutzt. Sogar an der gut 200 Meter entfernten Kelsterbar ist sein Netz noch verfügbar, leider aber nur auf der Straßenseite und aufgrund der Distanz entsprechend schwach. Es musste also etwas stärkeres her.

Michaels Wahl fiel auf ein Gespann aus zwei Ubiquiti NanoBeam ac für die Richtfunkstrecke und einem Ubiquiti AP AC PRO als Accesspoint vor Ort. Nachdem ein zwei Meter hoher Mast auf der Kelsterbar montiert worden war, haben wir gestern die WLAN-Hardware montiert. Seine Vorarbeit war exzellent, so dass nach nicht einer guten Stunde Arbeit Vollzug gemeldet werden konnte.

Unsere große Hoffnung ist, dass jetzt auch andere Gastro-Betreiber in Kelsterbach nachziehen. Bisher gibt es dort entweder gar kein WLAN für Kunden oder man muss zu dem eingeweihten Kreis gehören, der dass Passwort kennt. Und dann gibt es noch so Argumente wie „die Gäste sollen sich lieber unterhalten, statt auf die Handys zu starren“ und „es gibt Kunden, die essen was und bleiben danach noch eine Stunde sitzen und surfen“. Letzteres ist vor allem für die kleineren bzw. beliebteren Locations ein Problem, dass sich aber sicherlich entschärft, wenn freies WLAN nicht mehr die Ausnahme sondern die Regel ist.

Der erste Schritt ist getan – ihm werden hoffentlich noch viele weitere folgen.

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